Es wuselt und wimmelt in den Reppisch-Hallen in Dietikon. Bunte Bilder und Installationen hängen an den Wänden oder baumeln von der Decke. Ein kleines Grüppchen von Zuschauern sitzt auf Stühlen in der Mitte des Raumes, andere stehen am riesigen schiffbugartigen Tisch, wieder andere an der Bar im hinteren Teil.

Nicht zu übersehen im Raum sind die Musiker der Harmonie Schlieren, die sich unter Dirigent Tobias Zwyer in einer Hälfte des Raumes formieren. Sie werden heute, an der Vernissage des Künstlers Tullio Zanovello, die Musik zur Aufführung der Bildmaschine «Imago» spielen. Komponiert hat der Künstler das gleichnamige Musikstück selbst, da seine Bildmaschinen Gesamtwerke aus bildender Kunst und Musik sind.

 

Zweckentfremdete Triptychons

Inspiriert wurde der Künstler durch sogenannte «Triptychons». Dies sind dreiteilige, aufklappbare Gemälde, die meist als Andachts- oder Altarbilder zu finden sind. Mit christlichen Traditionen hat Zanovello aber nicht viel am Hut. Er möchte viel mehr zeigen, was passiert, wenn alleine der Mensch für die Kreation verantwortlich ist — «wie früher bei der Höhlen-Malerei».

Um 19.30 Uhr ist es dann so weit. Die Harmonie Schlieren setzt an und die erste Bildmaschine beginnt, sich in Bewegung zu setzen. Nach ein paar Minuten öffnet sich die eine Klappe des Gemäldes passend zur Musik und gibt den Blick auf eine bräunliche Landschaft voller bunter Figuren frei.

Bald darauf klappt die zweite Hälfte auf und die drei Teile zeigen sich in ihrer Vollständigkeit. Als Höhepunkt schiebt sich ein roboterartiges Wesen über den oberen Rand der Bilder und blinkt mit einem gelben Licht in der Hand.