Die Harmonie Schlieren überrascht an Galakonzert
Die Besucher des diesjährigen Galakonzerts der Harmonie Schlieren erwartete ein lustiges Programm mit vielen Überraschungen.
Kommt der gross angekündigte Besuch aus Amerika? Diese Frage dürfte sich so mancher Besucher diesjährigen Galavorstellung der Harmonie Schlieren gestellt haben. Im Programm war ein gewisser John Miller angekündigt worden, der einer Schlieremer Familie entstammt, die vor 150 Jahren in die USA ausgewandert war. Tatsächlich brachen die Millers 1867 nach Amerika auf. Doch der ganze Rest der Geschichte vom legendären Musiker, der mit einer grosszügigen Spende zu seinen Wurzeln zurückkehrt, war frei erfunden und diente der Unterhaltung der Besucher. Diese kamen voll und ganz auf ihre Kosten.
So kam Moderator Christof Bühler ganz schön aus der Puste, als er dem fliehenden Ehrengast Miller alias Urs Groth aus Berikon nachrennen musste. Der Metzger aus dem Aargau war der Star des Abends und spendete dem der zum Schluss immerhin zehn Franken. «Man wusste ja nicht, was einen erwartet, aber es war dann schnell klar, dass das Ganze ein Fake ist», sagte Besucherin Monika Steffen. Sie komme seit Jahrzehnten an die Vorstellungen. Es sei wie immer lustig gewesen. Auch in diesem Jahr würden ihr das Rahmenprogramm und die schöne leise Hintergrundmusik dazu gefallen. Zum ersten Mal als Zuhörerin dabei war Irene Dörig aus Schlieren. «Ich habe den Musikverein Harmonie bei einem Kirchenkonzert gehört. Das hat mir so gut gefallen», sagte sie. Auch an diesem Abend seien wieder sehr schöne Lieder zu hören.
Singender Dirigent
Viel Lob gab es auch für Dirigent Tobias Zwyer. «Er ist der beste Dirigent, den ich je hatte», sagte Katharina Steiner, die seit rund einem Jahr als Klarinettistin zum Ensemble gehört. Tosenden Applaus gab es auch für die A cappella Version von «Barbara Ann» und für die gesangliche Einlage des Dirigenten beim berühmten «Kriminaltango». «Perfektionieren geht immer», sagte Zwyer bescheiden. Die Vorbereitungen seien aber sehr gut verlaufen. «Wir haben das Konzert elegant über die Bühne gebracht», ergänzte Moderator Bühler. Davon zeugte auch der tosende Schlussapplaus.
Der Verein habe vermehrt Werbung gemacht, um neue und jüngere Musiker dazu zu gewinnen. Das habe sich gelohnt, sagte Präsident Marco Lucchinetti. «Der jüngste Musiker auf der Bühne ist erst 14 Jahre alt.» Auch Sepp Zwyer war voll des Lobes für die Musiker. Der Vater des Dirigenten war wie jedes Jahr extra aus dem Kanton Uri angereist. «Es ist ein ausgewogenes Programm und vom Klang her konnten sich die Musiker gegenüber dem letzten Jahr noch steigern», sagte er.