Die Harmonie Schlieren begeistert mit anspruchsvollen Kompositionen
Der Musikverein Harmonie Schlieren lud die Blasmusikfans am Sonntag für einmal ins Üdiker-Huus zum Frühlingskonzert ein.
Den Auftakt machte die «Fields Overture» des japanischen Komponisten Hiroki Takahashi. Anschliessend folgte die «Capriol Suite» aus der Feder des Engländers Peter Warlock. Das Stück, das für gewöhnlich eher von Streichorchestern gespielt wird, bestand aus sechs ganz unterschiedlichen Tänzen. Als drittes Werk spielten die 55 Musikerinnen und Musiker die «Overture to a new age» des Holländers Jan de Haan. Dabei brach zu Beginn mit festlichen Blechbläser-Fanfaren ein neues Zeitalter heran.
Eine dramatische Entstehung
Ein Höhepunkt des Konzertnachmittags war gewiss die Komposition «Dramatic Tales» des jungen Markus Götz aus Schopfheim im Schwarzwald, unweit der Schweizer Grenze. Götz komponierte das Werk 2018 für die Trachtenkapelle Todtmoos zum 750-Jahr-Gemeinde-Jubiläum. Er liess sich dabei von der dramatischen Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes inspirieren. Denn der Sage nach waren Dämpfe eines giftigen Waldsumpfs – eben dem Todtmoos – so schädlich, dass Menschen und Tiere, die sich dort aufhielten, sofort daran starben. Der Komponist wählte für das Stück barocke Formen wie die Fuge, kirchenmusikalische Wendungen sowie Rhythmen aus Pop und Hardrock.
Mit diesen anspruchsvollen Kompositionen sowie zwei rassigen Zugaben begeisterten die Schlieremer Musikerinnen und Musiker die rund zweihundert Musikfreunde, die ins Üdiker-Huus gekommen waren, um das Frühlingskonzert des Musikvereins Harmonie Schlieren zu geniessen.
Dessen Präsident Marco Lucchinetti sagte nach dem Konzert beim gemütlichen Zusammensein im Garten des Üdiker-Huus: «Für mich war es ein gelungenes Konzert, das doch eher klassisch angehaucht war. Das Todtmoos-Stück hat mich persönlich sehr beeindruckt.» Und Tobias Zwyer, der neben dem Musikverein Harmonie Schlieren zwei Brass-Bands in der Innerschweiz sowie in Zug noch ein Streichorchester dirigiert, sagte zur Stückauswahl: «Es war mein Wunsch, wieder einmal etwas Konzertantes ohne Show-Effekte aufzuführen. Die ‹Capriol Suite› von Peter Warlock fand ich ganz cool, obschon es etwas schwierig war, dieses Stück für Blasmusik umzusetzen.»