Harmonie Schlieren nach Grossauftritt: «Die Stimmung war super»
Ein musikalisches Porträt der Stadt Zürich – so ungefähr kann man sich das neue Gesamtkunstwerk vorstellen, das der Musikverein Harmonie Schlieren (MHS) seit einigen Monaten einstudiert und am Freitag in der Eventhalle 622 in Oerlikon uraufgeführt hat. Unter dem Titel «Züri töönt!» hat MHS-Dirigent Tobi Zwyer ein abendfüllendes, opernhaftes Werk komponiert, das formell ähnlich wie «Peter und der Wolf» daherkommt. Im Gegensatz zum musikalischen Märchen von Sergei Prokofjew handelt Zwyers Geschichte aber nicht vom mutigen Jungen und seinem Kampf mit dem Wolf, sondern von der Limmatstadt. Begleitet von einem sinfonischen Blasorchester, einer Geige (Andreas Gabriel) und einem Akkordeon (Sven Angelo Mindeci) erzählt der Conférencier Dominik Widmer von der Entstehung Zürichs.
Analog zu Modest Mussorgskys «Bilder einer Ausstellung» nimmt das Publikum an einer Reise, genauer einer Zeitreise, teil. Diese beginnt in der Eiszeit, führt ins Mittelalter, in die Reformation und die Industrialisierung. Und am Schluss steht ein Spaziergang durch Zürich an. Jetzt hält das musikalische Gefährt am Hauptbahnhof, See und an der Langstrasse. Und es zeigt, wie die Stadt während des Sechseläutens und der Street Parade klingt.
Dirigent Zwyer, der für sein Werk «Mythos San Gottardo» von 2015 prämiert wurde und nun seit fünf Jahren am aktuellen Werk gearbeitet hat, ist mit dem Abend sehr zufrieden. «Für das Orchester, die Solisten und den Moderator ging alles gut über die Bühne. Die Stimmung war super. Und die Rückmeldungen vom Publikum waren alle sehr positiv.» In der Halle seien etwa 500 bis 600 Personen zugegen gewesen. Wer die Aufführung verpasst hat, sei vertröstet. Das Werk wird am Freitag, 24., und Samstag, 25. November, jeweils um 20 Uhr im Salmen in Schlieren erneut aufgeführt.