Das Werk «Züri töönt!» zu beschreiben bringt einige Schwierigkeiten mit sich, da es als Gesamtwerk bisher in keine Schublade passt. Es soll ein abendfüllendes musikalisch-dramatisches Werk für ein sinfonisches Blasorchester, eine Geige, ein Akkordeon und einen Conférencier werden.

Im Zentrum von «Züri töönt!» stehen Inhalte und Anekdoten aus der Entstehungsgeschichte von Zürich bis hin zur Gegenwart. Durch das Komponieren von situativ angepasster Musik (von volkstümlich bis jazzig, klassisch bis rockig) kann ein dramaturgisch sinnvoller roter Faden gesponnen werden, so dass Form, wie auch musikalischer und geistiger Inhalt, aufeinander abgestimmt sind. Kompositorisch orientiert sich das Werk an romantischen Tondichtungen aus dem 20. Jahrhundert, wobei die formale Struktur im Stile von Mussorgsky’s „Bilder einer Ausstellung“ ist. Das Werk erinnert aufgrund seiner durchkomponierten Form zwar an dramatischen Gattungen wie Oper und Musical, unterscheidet sich aber hinsichtlich der Stellung des Orchesters und der Art und Weise, wie der Inhalt präsentiert, davon. Musik und Wort sind gleichwertig und ergänzen sich, so dass durch die Symbiose ein ganzheitliches Werk entsteht.
 
Protagonisten

Einst wollte Dominik Widmer (*1985) Radiomoderator oder Schauspieler werden. Ersteres hat er zum Beruf gemacht; die Leidenschaft zum Theater zieht ihn seit jeher auf die Bühne. Um so mehr freut er sich, dass er bei „Züri töönt!“ Moderation und Bühne vereinen kann. Dominik ist in Steinhausen (ZG) aufgewachsen, studierte Ethnologe, Theater- und Kommunikationswissenschaftler an der Uni Bern und arbeitete über zehn Jahre als Morgenmoderator bei Radio 24. Er konzipiert und moderiert Fernsehsendungen, produziert Podcasts und führt vor Publikum durch Gesprächsrunden und Diskussionen. Als Leiter der CH Media Academy verantwortet er das Ausbildungsprogramm für Journalistinnen und Journalisten und bildet selbst als Kommunikationstrainer Menschen im Umgang mit Medien aus, so dass jeder Auftritt entspannt und wirkungsvoll gelingt. Am liebsten verbringt er die Sommerabende in Zürich an der Limmat und im Winter im Theater, Kino oder auf der Langlaufloipe (Niveau: bescheiden).

Mit italienischen Wurzeln wird der Akkordeonist Sven Angelo Mindeci (*1979) in Zürich geboren, beginnt als Achtjähriger mit dem Akkordeonspielen und schliesst 2003 sein Studium bei Yolanda Schibli an der Musikhochschule Winterthur Zürich mit Auszeichnung ab. Zudem verzeichnet er zahlreiche Meisterkurse im In- und im Ausland u.a. bei Hugo Noth, Mie Miki, Joe Macerollo, Thedoro Anzelotti, Matti Rantanen, Ivan Koval, Alexander Dimitriev, Egbert Spelde. Als Kind prägt ihn vor allem die italienische und französische Volksmusik. Nach seinem klassischen Studium widmet er sich vermehrt der Folklore, dem Jazz und beschäftigt sich intensiv mit argentinischem Tango. Bereits während seiner Ausbildung kann Sven Angelo Mindeci grossartige Auftritte als Akkordeonist erleben. Solistisch, im Orchester und in kammermusikalischen Besetzungen sammelt er wichtige Konzerterfahrungen. Längst hat er sich als Musiker etabliert und spielt auf grossen Bühnen. In jungen Jahren beginnt er für verschiedene Formationen Arrangements zu schreiben. Er besuchte mehrere Arrangingkurse an der Hochschule und arrangierte seither für mehrere Bands. Heute ist Sven Angelo Mindeci Lehrer an der Musikschule Region Sursee. Er ist tätig als vielseitiger Solist, Arrangeur, Komponist und spielt in mehreren Formationen mit.

Andreas Gabriel (*1982) zeichnet sich durch Vielseitigkeit aus und bewegt sich virtuos in ver-schiedenen musikalischen Genres. Er stammt aus einer mit der Schweizer Musiktradition ver-bundenen Nidwaldner Familie und spielte schon als Kind mit seinen Geschwistern und seinem Vater in der Familienmusik mit. Nach der Matura studierte Andreas Gabriel Geige an der Musikhochschule Luzern bei Daniel Dodds. Nach Abschluss seiner Studien entdeckte er seine Wurzeln neu, begann nach der verschollenen Fiedelmusik der Schweiz zu forschen und experimentierte mit altem Melodiengut. Inspiration waren ihm dabei die Feldaufnahmen verschiedener historischer Schweizer Geiger sowie aktuelle Volksmusikgeiger aus der ganzen Welt. Mittlerweile ist er in verschiedene Projekte von neuer, experimenteller und traditioneller Volks-musik eingebunden und sowohl auf nationalen als auch internationalen Festivalbühnen anzu-treffen. Andreas Gabriel wohnt in Luzern und unterrichtet Violine mit Schwerpunktfach Volks-musik an der Hochschule Luzern für Musik und an der Städtischen Musikschule Luzern. An Kursen und Workshops gibt er sein vielseitiges musikalisches Wissen weiter.